Kongress 2013 - Vorträge

Thema Heilung

Einführende Vorträge zum Thema Heilung

Alternative Psychiatrie

Referentin: Kasia Weidenbach

Gibt es heute noch eine lebendige alternative Psychiatrie?
Was ist aus der Antipsychiatrie des vorigen Jahrhunderts geworden? Was ist übrig geblieben von den Kollektiven, Wohngemeinschaften und alternativen Kliniken? Haben sie sich nicht bewährt und sind deshalb wieder aufgegeben worden? Oder haben sie dem Anpassungsdruck der Gesellschaft nicht standhalten können und sind zu pseudo-alternativen, angepassten Institutionen verkommen?
Was würde denn eine echte und zeitgemäße Alternative zum funktionalistischen und reduktionistischen Ansatz der heutigen Psychiatrie darstellen? 

Echte Psychotherapie

Referentin: Danièle Nicolet Widmer

Echte Psychotherapie hat, im Unterschied zur heute üblichen, angepassten Psychotherapie, die Befreiung von menschlicher Konditionierung und damit die Befreiung zur Liebe zum Ziel und nicht eine Anpassung an gesellschaftliche Normen.
Echte, aufdeckende und tiefschürfende Therapie fördert einen bewussten Umgang mit Tabuthemen unserer Gesellschaft und will für Wahrheit und Wirklichkeit wecken, die sich nicht auf Vergangenheit stützt. Durch authentisches, unmittelbares Bezogensein und ein Sich-der-Wirklichkeit-Stellen wird Raum geschaffen, in welchem Heilung, Wachstum und Entfaltung stattfinden können.

Psycholyse

Referent: Jochen Gartz

Die psychoaktiven Pilze aus den Hauptgattungen Psilocybe, Panaeolus und Inocybe sind die einzigen „klassischen“ Psychedelika, die in Europa natürlich vorkommen – an lokalen Standorten mitunter in großen Vorkommen. So konnten bereits unfreiwillige Vergiftungen beobachtet werden, z.B. in Potsdam und Leipzig. Dagegen benutzte der bekannte tschechische Psychiater Milan Hausner gezielt diese Pilze zur Therapie, nachdem die Tschechoslovakei auf internationalen Druck 1974 als letztes Land die Psycholyse mit LSD verboten hatte.
„Milan Hausner ging mit den Patienten zuerst Pilze suchen und machte dann Therapie“

Ansätze in der Echten Psychotherapie – Vorträge

Inzesttabu

Referent: Sebastian Weidenbach

Beim Inzesttabu handelt es sich um eines der wenigen, scheinbar global gültigen Tabus.
Eine Missachtung dieses Tabus zog, quer durch die verschiedenen Kultur- und Gesellschaftsformen, meist einen Ausschluss des Betroffenen aus dem jeweiligen gesellschaftlichen Kontext mit der Konsequenz seiner existentiellen Bedrohung nach sich und tut es noch heute.
Echte Psychotherapie setzt sich ein für eine Auseinandersetzung mit grundsätzlich allen Tabus mit dem Ziel, zur Entwicklung eines sich selbst bewussten Individuums als Keimzelle einer wirklich humanen, globalen Gemeinschaft beizutragen.

Gemeinschaftsbildung

Referentin: Marianne Principi

Dass Echte Gemeinschaft Heilung bedeutet und für unsere Zukunft überlebensnotwendig ist, dürfte vielen Menschen noch nicht völlig ins Bewusstsein gerückt sein.
Marianne Principi erläutert in ihrem Vortrag zuerst den Wert von Gemeinschaftsbildung, wie sie in eine gängige Psychotherapie integriert werden kann, welches darin die zentralen Faktoren sind und welche Bedeutung dies im therapeutischen Prozess haben kann. Dabei dienen ihr als Grundlage die von Scott Peck beschriebenen vier Phasen, welche im Prozess der Gemeinschaftsbildung durchlaufen werden.
Darüber hinaus geht sie eingehend auf die Hauptthemen, die einem in einer wirklichen Lebensgemeinschaft unweigerlich begegnen, ein. Die Referentin beschreibt und analysiert in ihrem Vortrag diesen lebendigen Prozess und bezieht sich dabei auf ihren Beitrag im Buch „Echte Psychotherapie“ und auf das Buch „Zusammen leben“ von Samuel Widmer. 

Tantra

Referentin: Ulrike Füss

Was ist Tantra?
Unter Tantra werden in der westlichen Welt vielfach sexuelle Praktiken und Rituale der Tantriker in Indien verstanden.
Mit Tantra ist innerhalb der Echten Psychotherapie aber etwas anderes gemeint. Sie hat nicht zum Ziel, eine spezielle Technik zu erlernen, sondern ermöglicht über die Auseinandersetzung mit Sexualität und Beziehung tiefe Einblicke in sich selbst zu gewinnen. Sie sucht nicht sexuelle Erfüllung, sondern Selbsterkenntnis, Beziehungsklärung, Auseinandersetzung und Wahrheitsfindung.
Mit einer über 12 jährigen eigenen Tantraerfahrung versucht die Rednerin einen Einblick in dieses kraftvolle Werkzeug zu geben.

Sexualität

Referentin: Kasia Weidenbach

„Hands off“ lautet das heutige Credo der Psychotherapie und meint damit eine Haltung, die Missbrauch in der Therapie verhindern soll durch ein Verbot jeglicher Berührung und Beziehung zwischen Therapeut(in) und Klient(in). Das Thema Sexualität soll hierbei niemals angesprochen werden, es sei denn auf ausdrücklichen Wunsch des Klienten.
Ist das noch Therapie? Funktioniert eine so reglementierte therapeutische Beziehung im Sinne von Heilung? Wie geht man in der Echten Psychotherapie mit dem Thema Sexualität und Missbrauch um? Mit diesen Fragen befasst sich der Vortrag anhand von Beispielen aus der Praxis und weiterführenden Betrachtungen.

100 Jahre Psychotherapie – und der Welt geht es immer schlechter …

Referent: Andreas Braun

Um als offiziell erlaubte Psychotherapie anerkannt zu werden, muss diese ihre Wirksamkeit vorher wissenschaftlich – etwa über kontrollierte Studien – bewiesen haben.
Durch die Behandlung von klar beschriebenen Störungen ist die Mainstream-Psychotherapie oberflächlich zwar effektiver, aber nicht besser geworden. Ganz im Gegenteil: Krankheiten, bzw. psychische Störungen werden zwar diagnostiziert und behandelt, aber deren Ursprung nicht angetastet und deren kulturelle Aspekte ignoriert. Um als seriös anerkannt zu werden, hat die Psychotherapie einen hohen Preis bezahlt. Sie hat die Heilungsabsicht aufgegeben.
Dabei müsste Psychotherapie auf Heilung, also auf dem Ganzwerden bestehen und die Einheit alles Lebendigen ins Zentrum rücken, anstatt an einer reduktionistischen Sichtweise einer „Behandlung von Störungen“ festzuhalten. Anhand einer Fallvignette aus der Praxis soll die spezifische Behandlung eines „Störungsbildes“ dargestellt werden. Wie sieht dagegen das therapeutische Vorgehen aus, das von Anfang an das lebendige Bezogensein zur einen Wirklichkeit in den Fokus stellt?

Berichte über Erfahrungen und Transformation durch Echte Psychotherapie

Psychose

Referentin: Kremena Dimitrova

Nach der Geburt ihres schwer behinderten Kindes fiel die Referentin – psychisch und physisch überfordert – in eine tiefe Lebenskrise, die u.a. auch durch Psycholyse ausgelöst wurde.
In der Integrationsarbeit zu ihrem psycholytischen Selbstversuch erkennt sie, dass die erfahrene Psychose eine Folge ihrer Lebensentscheidungen ist und psycholytische Substanzen ihr dabei helfen diese Entscheidungen aufzudecken. 

Sucht

Referentin: Carla Dörrenhaus

Der Vortrag ist eine Rekapitulation eigener Vergangenheit und steht als Beispiel dafür, wie ein/e Süchtige/r an Leib, Geist und Seele erkrankt und wie er/sie mit Hilfe der Heilmethoden
der Echten Psychotherapie und Psycholyse wieder zu einem im Leben stehenden und Verantwortung übernehmenden Menschen gesundet.

Eifersucht

Referentin: Kristina Schoch

In vielen Beziehungen ist der Umgang mit Eifersucht ein zentrales Thema.
Gehört Eifersucht zur Liebe? Was steckt dahinter? Ist sie eine Neurose? Was sagt sie uns über uns, unsere Biografie, unsere Bindungsfähigkeit? Die Referentin wird sich dieser komplexen Emotion mit einer fragenden Grundhaltung vor ihrem eigenen Erfahrungshintergrund annähern und Eifersucht auf ihren Gehalt für Selbsterkenntnis untersuchen.

Geburt

Referentin: Jutta Augustin

Ausgehend von der heutigen klinischen Geburtshilfe arbeitet Jutta Augustin mit der Vision, die „Echte Geburtshilfe“ zu fördern und zu stärken.
Durch das Kennenlernen der „Echten Psychotherapie“ hat sich ihre langjährige Arbeit als Hebamme völlig verändert. In psycholytischen Sitzungen, die ein Wiedererleben und Verarbeiten von Geburtsprozessen möglich machten, schöpfte sie neue Erkenntnisse und gewann einen neuen Umgang mit Angst während der Geburt.
Sie berichtet u. a. darüber, wie sie ihre Arbeit seither mit neuen Inhalten füllt, wie sie durch eine erweiterte Wahrnehmung Angst während der Geburt meistert und wie Tod in der Geburtshilfe verarbeitet werden kann.

Tod

Referentin: Susanne Trinkler

Sterben und Tod haben in unserem Weltbild keinen Platz und sind doch die sichersten Begebenheiten in unserem Leben. Wie sind wir konditioniert, was für Bilder und Ängste haben wir in Bezug auf diese Themen? Warum wird der Tod so verdrängt und welche Auswirkungen hat dies auf unser Leben? Welche Rolle spielen dabei Separation und Gemeinschaft? Was bedeutet Tod in seiner spirituellen Dimension?
Als Krankenschwester hat Susanne Trinkler auf einer Intensivstation gearbeitet, wo der Tod alltäglich ist und der Umgang damit die Spiritualität völlig ausschliesst. Später konnte sie dann als freiberufliche Hebamme ausserhalb vom Spital, in Bezug auf die Dimension des Gebärens, völlig neue Erfahrungen sammeln.

Thema Inspiration

Künstlerischer Ausdruck

Musikalische Inspirationen

KünstlerInnen: MeisterMusiker

Der Kongress wird begleitet und gegliedert durch Musikalische Inspirationen, die sich beziehen auf die Schwerpunkte und Einzelthemen der Vorträge. Diese Inspirationen kulminieren in dem Konzertabend ‚Viva la Vida‘.

Einladung zu Unbekanntem – Performance

Künstler: Ulrich Siedenburg

Einladung zu Unbekanntem – Tonal und Nagual.
Ein Tisch von 2 mal 1 Meter, hoch genug zum Daraufstellen . . .

Lichtsymphonie

Licht.Kreis.Lüsslingen
ein Licht.Kreis.Ritual
KünstlerInnen: Matthias Diesch, Ulrike Epping, Barbara Fabrowicz, Ulrich Grobusch, Matthias Hofmann, Wolfgang Rang

Die Teilnehmer des Kongresses und deren Freunde bilden einen Kreis und verbinden sich über Lichtfäden. Aus der Vogelperspektive gesehen entsteht das Bild eines vielfach geschliffenen Diamanten.
Materialien: Schwarzlicht, Baumwolle, Bambus, Kiesel und Alphörner
Zahl der Teilnehmer: unbegrenzt Teilnahmevoraussetzung: keine

Die neue Ökonomie

Die strukturelle Gewalt des herrschenden Geldsystems

Referent: Bernd Senf

Die Krise des Weltfinanzsystems ist Ausdruck und Folge von tieferen Ursachen, die im herrschenden Geldsystem verankert sind: Zinseszins, Geldschöpfung und Spekulation.
Deren Problematik wurde viel zu lange kollektiv verdrängt – auch durch den Mainstream der Wirtschaftswissenschaften. Zur Überwindung der Schuldenkrisen und ihrer katastrophalen Auswirkungen braucht es grundlegende Neuorientierungen.

Der Weg der Kriegerin

Referentin: Doris Meier

Die meisten Menschen glauben, dass Eifersucht, Neid und Gier ein unabänderlicher Teil des Menschen sind, wie die Sexualität. Die Referentin spricht darüber, dass diese schwierigen Gefühle eine große Macht über den Menschen haben und für seine Natur gehalten werden. Sie stellt diesem Menschenbild den Weg der Kriegerin entgegen, die u.a. dank der Psycholyse ihre Gefühle in der Tiefe anschauen und durchschreiten lernt. Dabei sammelt sie Energien. 

Achtsames Prozessmanagement

Referent: R.S.

Immer mehr Menschen verbringen die besten Jahre ihres Lebens mit einem Job, den sie nicht mögen, um immer mehr Dinge zu kaufen, die sie nicht brauchen, um einen Lebensstil zu führen, den sie nicht geniessen.
Wie hängen organisatorisches Prozessmanagement, Work-Life-Balance und Selbsterkenntnis zusammen? Der Vortrag basiert auf Erfahrungen und Erkenntnissen von Dr. R.S. aus 20 Jahren Beratung, Coaching und Training für Prozessmanagement. Er stellt seine Vision vor, was mit Achtsamem Prozessmanagement gemeint ist und was es dazu braucht.

Gemeinwohlökonomie

Referentin: Ulrike Epping

Aufbauend auf der Vision von Christian Felber wird das Projekt „Gemeinwohlökonomie – ein Wirtschaftsmodell der Zukunft“ (www.gemeinwohl-oekonomie.org) als Denk- und Handlungsansatz vorgestellt und diskutiert. Ein partizipativer und entwicklungsoffener Prozess, in dem Gewinnstreben und Konkurrenz auf Gemeinwohl und Kooperation umgepolt, wirtschaftlicher Erfolg in Gemeinwohlbilanzen festgehalten und bilanzielle Überschüsse verwandt werden für Investitionen mit sozialem und ökologischem Mehrwert.

Psycholyse

Psycholyse und Meditation

Referent: Vanja Palmers

Wo sind sie heute, die Blumenkinder und ihre Ideale von gestern? In welche Richtung zeigen die Zeichen der Zeit? Der Referent erläutert anhand seiner Biografie die Geschichte der Psychedelika.

Psycholyse und Religion

Referent: Volker Warmbt

Der Referent hat sich selbst auf den Weg der Psycholyse eingelassen und wurde schon nach kurzer Zeit auch mit der spirituellen und transpersonalen Seite dieses Weges konfrontiert, gehört die Psycholyse doch zur transpersonalen Psychologie und Psychotherapie. Der Referent bekennt hierzu: „Diese transpersonalen Erfahrungen haben mich selbst in eine Tiefe und Weite geführt, die ich vorher so nicht kannte, obwohl ich christlich sozialisiert war und Theologie studiert hatte.“
In seinem Vortrag reflektiert der Referent seine eigenen transpersonalen Erfahrungen in der Psycholyse und versucht eine Einordnung in den religiösen und geistesgeschichtlichen Kontext. Religiös meint nun aber nicht die Zugehörigkeit zu einer bestimmten verfassten Religion, sondern einfach „religio“ im Sinne einer Rückbindung an das Ganze. Dabei widerspricht der Referent der Kritik von Vertretern der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen und sieht Übereinstimmungen mit Ergebnissen wissenschaftlicher Forschung in den Naturwissenschaften und der Bewusstseinsforschung, sowie mit neueren Ansätzen in der christlichen Theologie und Mystik.

Mystische Erfahrungen in der Psychotherapie

Referent: Matthias Diesch

Psychedelika haben die Qualität, unter gewissen Bedingungen mystische Erfahrungen auszulösen. Diese Eigenschaft macht sie zu einem besonderen Werkzeug auf dem individuellen Heilungsweg – dem Weg der Selbsterkenntnis, der auch wesentlicher Bestandteil jedweder Form von Psychotherapie ist.
Im Vortrag wird folgenden Fragen nachgegangen:
Was bedeutet eigentlich Mystik und was ist eine mystische Erfahrung?
Sind mystische Erfahrungen von Wert für den eigenen Heilungsprozess?
Wie kann der Heilungsprozess durch Psychotherapie – unter Zuhilfenahme von Psycholytika – optimiert werden?

Wege in die Authentizität

Referentin: Friederike Meckel Fischer

Friederike Meckel Fischer berichtet auf persönliche Weise von ihrem Weg, der Sie aus einer Lebenskrise heraus zunächst zu Christina und Stanislav Grof führte. Dort absolvierte sie eine Ausbildung in „Holotropem Atmen“. Parallel dazu liess sie sich in Klassicher Psychotherapie ausbilden. Stanislav Grof wies ihr den Zugang zur Arbeit mit psychedelischen Substanzen.
Eine Ausbildung in Psycholytischer Psychotherapie folgte. Von da an praktizierte sie einen Spagat zwischen der herkömmlichen Therapie und den besonderen Einsichten die sie in der Psycholyse kennengelernt hatte.
Frau Dr. Meckel konnte die eigenen Selbsterfahrungen und Erforschungen ihres Bewusstseins zunehmend ihren Patienten zugute kommen lassen. Sie fordert einen therapeutischen Paradigmenwechsel. Einen Weg zu finden – den Wunsch nach Selbsterkundung, Selbsterkenntnis und nach authentischer Lebensgestaltung mit wahrer Heilung zu verbinden.

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